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Der Regionaltag 2025 war ein Erfolg

Liebe Bienenfreunde,

er hat Spaß gemacht, der erste Regionaltag von "StarnbergAmmersee". Eine gute Gelegenheit, neue Kontakte zu anderen regionalen Partnern zu knüpfen und auf die Bienen in unserer Region aufmerksam zu machen. Auch der Landrat hat unseren Imkerstand, den ich gemeinsam mit dem Vorstand des Bienenzuchtvereins Starnberg e.V. betreut habe, besucht und war von unseren heimischen Honigsorten begeistert.

In der Zwischenzeit habe ich auch den Sommerhonig geerntet und die Wirtschaftsvölker durch eine totale Brutentnahme von den meisten Varroamilben befreit. Ich konnte einen schönen Sommerhonig, vorwiegend aus Lindenblüte und Honigtau bzw. Wald, in bester Qualität ernten. Gute Qualität bedeutet neben dem Geschmack vor allem auch ein Wassergehalt von unter 18%. 

Laut Honigverordnung darf Honig maximal 20% Wassergehalt haben, was bedeutet, daß die Bienen den Nektar, den sie mit 80% Wassergehalt sammeln, im Bienenstock durch Fächeln am Flugloch und mehrmaligem Umtragen in den Zellen trocknen müssen. Erst dann kommt eine dünne Wachsschicht über die Honigzellen und der Honig ist reif und lagerfähig. 

Die Menge war aufgrund der Trockenheit allerdings wieder einmal unterdurchschnittlich. Ich habe heuer sowohl vom Frühlingsblütenhonig als auch vom Sommerhonig pro Volk durchschnittlich jeweils etwa 5 Kg Honig geerntet. Gut, dass ich nicht von der Bienenhaltung leben muss - schade, dass ich davon nicht leben könnte. 

Sicher habt Ihr auch den "Frontal"-Bericht von den als Honig verkauften Sirups aus China gesehen. Also Augen auf beim Lebensmittelkauf.

Mit der Honigernte habe ich auch die verdeckelte Brut aus den Völkern entnommen, da sich darin der größte Teil der Varroamilben befindet. Mit diesen Waben und einigen Bienen habe ich eine so genannte Brutscheune gebildet. Darin sind neben einer neuen Königin die jungen Bienen geschlüpft und bilden ein neues Volk, welches allerdings stark von Milben befallen ist. Um keine Chemie bzw. Säuren einsetzen zu müssen, entnehme ich hier wiederum die erste verdeckelte Brut mit der Mehrzahl der Milben und schmelze diese nach einer kurzen Tiefkühlung ein.

Links die Brutscheune - ein Turm mit den Brutwaben der älteren Völker - um die Varroamilben aus den Völkern zu entfernen.

Nach der letzten Honigernte müssen die Völker, auch wenn sie noch Honig eingelagert haben, mit Zuckerwasser gefüttert werden. Das regt die Bienen zum Bau neuer Waben und die Königin zum Eierlegen an. So werden viele neue, gesunde Winterbienen gefördert.

Links die Brutscheune - ein Turm mit den Brutwaben der älteren Völker - um die Varroamilben aus den Völkern zu entfernen.

Nach der letzten Honigernte müssen die Völker, auch wenn sie noch Honig eingelagert haben, mit Zuckerwasser gefüttert werden. Das regt die Bienen zum Bau neuer Waben und die Königin zum Eierlegen an. So werden viele neue, gesunde Winterbienen gefördert.

Winterfütterung mit fertigem BIO-Zuckerrüben-Sirup von oben in einer zusätzlichen Zarge. Als Schwimmhilfe verwende ich Naturkorken. Die Bienen können vom Brutraum über die zusätzliche Wabe nach oben kommen und den Sirup für den Winter holen.
Die zusätzliche Zarge wird auf das Volk aufgesetzt. Damit die Königin nicht nach oben kommt, wird sie größtenteils mit einer lebensmittelechten Folie vom Brutraum getrennt

Leider finden die Bienen zu dieser Jahreszeit kaum noch Nektar in unserer viel zu sauberen "Natur". Selbst die Wildblumen am Straßenrand werden regelmäßig gemäht. Da freuen sich die Bienen sogar über nicht heimische Blüten von Springkraut, Hibiskus oder Lavendel.

Springkraut verbreitet sich zwar invasiv, aus meiner Sicht ist das aber nur in Naturschutzgebieten, die nicht bewirtschaftet werden, problematisch. Für die Bienen ist das eine der wenigen Nektarquellen im Spätsommer.
Winterharter Hibiskus in unserem Garten

Neben Klee blühen aktuell natürlich auch - vor allem als Schnittblumen - die Sonnenblumen. 

Bei meinem Sonnenblumenkauf am Schnittblumenfeld in Hochstadt hatte ich zwar ein schlechtes Gewissen gegenüber den Bienen, aber ohne Ernte mit fairer Bezahlung würde hier im nächsten Jahr vielleicht nichts mehr blühen.

Regional und nachhaltig - es liegt an uns.

Vielen Dank an alle Bienenpaten und Partner für die Unterstützung und alles Gute, vor allem Gesundheit, Glück und Zuversicht!

Euer Imker
Michael Ruhdorfer